Appaloosa

Weißes Pferd mit schwarzen PunktenWeißes Pferd mit schwarzen Punkten

 

Steckbrief:

 

Stockmaß   142 - 162 cm
Lebenserwartung   20 - 35 Jahre
Gewicht   430 - 570 kg 
Ursprung   USA
Fellfarben  Bay, Black, Blue Roan, Buckskin, Chestnut (Fuchs), Dun, Dark Bay or Brown, Gray, Grulla, Palomino, Red Roan, White, Bay Roan, Cremellos
Charakter  umgänglich, leistungsbereit, ruhig, gelassen, menschenbezogen
Gänge   Schritt, Trab, Galopp, (Indian Shuffle bei manchen Appaloosas)
Einsatzbereich   Freizeit-, Westernpferd 

 

Wo kommt der Appaloosa her?

Die Geschichte des Appaloosa-Pferdes ist faszinierend und eng verbunden mit dem Volk der Nez Perce in Nordamerika. Diese Pferderasse zeichnet sich durch ihre einzigartigen Fellmuster aus, die von Flecken über Schabracken bis hin zu Marmormustern reichen können. Ursprünglich wurden Appaloosas von den Nez Perce für die Jagd und als Kriegspferde gezüchtet, wobei großer Wert auf ihre Schnelligkeit, Ausdauer und ihr sanftes Wesen gelegt wurde. Der Name "Appaloosa" stammt von dem Fluss Palouse, der durch die Heimatregion der Nez Perce fließt. Im 18. Jahrhundert beeinflussten spanische Pferde die Zucht, was zur Vielfalt der heutigen Appaloosa-Fellmuster beitrug. Im Laufe der Zeit wurde die Rasse immer beliebter und ist heute bekannt für ihre Vielseitigkeit in vielen Reitsportdisziplinen.

 

Welche Fellfarben und Muster gibt es bei Appaloosa?

Appaloosa-Pferde sind für ihre vielfältigen und oft spektakulären Fellmuster bekannt, die durch eine Kombination von Basisfarben und spezifischen Mustern entstehen. Hier sind die grundlegenden Fellfarben und die verschiedenen Fellmuster, die bei Appaloosas vorkommen:

 

Folgende 14 Grundfellfarben werden anerkannt:

 

  1. Braun (Bay):Diese Farbe deckt alle helleren und rötlichen Brauntöne ab, wobei Mähne, Schweif und die unteren Beinregionen schwarz sind.
  2. Black: Ein ganz schwarzes Pferd ohne jegliche braunen oder weißen Stellen.
  3. Dark Bay or Brown: Dunkelbraun, oft mit helleren Partien um die Nüstern, Augen, Schultern, Beininnenseiten und die Flanken.
  4. Fuchs (Chestnut): Rötlich-braune Farbe (von golden über kupferfarben bis zu dunkler “Leberfarbe”, die Mähne und der Schweif können die gleiche Farbe haben oder heller sein.
  5. Palomino: Ein glänzend goldgelber  Körper mit hellerer (fast schon weißer) Mähne und Schweif.
  6. Buckskin: Ein goldener oder gelblicher Körper mit schwarzer Mähne, Schweif und schwarzen Beinen.
  7. Blue Roan: Schwarze Grundfarbe mit weißen Haaren im Fell. Typisch für Roans sind stärkere Aufhellungen an der Stirn und an den Gesichtsknochen und meist wird ein Roan im Alter heller.
  8. Dun: Körperfarbe ist gelblich bis golden und der Dun hat stets einen Aalstrich und kann auch “Zebrastreifen” an den Beinen haben. Das Mähnen- und Schweifhaar ist gelb, rötlich, braun oder eine Mischung aus allen drei Farben.
  9. Gray: Graue Fellfärbung (Mischung aus weißen und schwarzen Haaren mit dunklem Hintergrund), die meisten Pferde dieser Farbe werden im Laufe der Jahre immer heller.
  10. Grulla: Rauch-, mausfarbenes oder taubengraues Fell, welches nicht aus einer Mischung von dunklem und weißem Haar resultiert. Mähne, Schweif und untere Beinpartien sind schwarz. Manche Grullas haben auch Aalstriche und/ oder Zebrastreifen.
  11. Red Roan: Fuchsige Grund-, Mähnen- und Schweif Farbe mit weißen Stichelhaaren durchzogen.
  12. White: Schneeweiße Fellfarbe und weißer Behang. Der Hintergrund ist leicht rosa oder pigmentiert. Dunkle Spots sind erlaubt.
  13. Bay Roan: Braune Grundfarbe mit weißen Haaren. Mähne und Schweif können schwarz aber auch grau sein.
  14. Cremellos: Elfenbeinfarbige Fellfärbung, unter der die rosa Haut durchschimmert. Außerdem haben sie blaue Augen und besitzen keinen Aalstrich.   

 

Fellmuster: 

  1. Blanket: Ein weißes Feld, das normalerweise die Hüfte und die Kruppe bedeckt. Die Decke kann auch dunkle Flecken haben (Spotted Blanket).
  2. Spots: Weiße oder dunkle Flecken (z.B. über Hüfte und Lenden)
  3. Roan: Einzelne weiße Stichelhaare zwischen den anderen Haaren, dabei können auch  einzelne Partien dieser Färbung auftauchen. Um reguläre Papiere zu erhalten, müssen Pferde, die kein Blanket und/ oder keine Spots außer der Roan- Färbung aufweisen, gefleckte Hautpartien haben.
  4. Roan Blanket: Das Blanket ist nicht nur weiß, sondern stichelhaarig.
  5. Roan Blanket with Spots: Spots treten zusätzlich zum stichelhaarigen Blanket auf 

 

Wie sieht ein Appaloosa aus?

Der Körperbau eines Appaloosa-Pferdes ist vielseitig und robust, was ihn ideal für viele Reitdisziplinen macht. Der Kopf ist gut proportioniert mit einer breiten Stirn und großen, wachen Augen, die oft als “Menschenaugen” bezeichnet werden, wegen der charakteristischen weißen Sklera. Der mittellange, muskulöse Hals ermöglicht geschmeidige Bewegungen. Appaloosas haben eine tiefe Brust für eine gute Lungenkapazität und einen geraden, eher kürzeren, kräftigen Rücken. Ihre muskulöse Lendenpartie und die abfallende, gut bemuskelte Kruppe verleihen ihnen zusätzliche Schubkraft. Die Beine sind stark und gut proportioniert, mit harten, gesunden Hufen, oft vertikal gestreift. Darüber hinaus haben sie eine marmorierte bzw. gesprenkelte Haut (mottled skin). Diese Hautflecken, unter anderem rund ums Maul, fallen einem sofort ins Auge. 

Insgesamt bietet der Appaloosa eine Kombination aus Stärke, Ausdauer und Beweglichkeit, ideal für Westernreiten, Dressur, Distanzreiten und Freizeitreiten. Ihr markantes Aussehen und ihr vielseitiger Körperbau machen sie weltweit geschätzt und bewundert.

 

Wie ist der Charakter der Appaloosas? 

Der Appaloosa ist bekannt für seinen einzigartigen und vielfältigen Charakter. Er gilt als intelligent, lernwillig und anpassungsfähig, was ihn zu einem beliebten Partner in verschiedenen Reitsportdisziplinen macht. Oft werden Appaloosas als ruhig und gelassen beschrieben, was sie zu verlässlichen Freizeitpferden macht. Ihre Sensibilität und Aufmerksamkeit erfordern jedoch einen einfühlsamen Umgang. Durch ihre soziale Natur bauen sie starke Bindungen zu ihren Menschen auf und zeigen sich kooperativ, wenn sie mit Respekt und Konsequenz behandelt werden. Ihre Neugier und Spielfreude machen die Ausbildung abwechslungsreich. Allerdings kann ihr ausgeprägter Eigensinn manchmal eine Herausforderung darstellen, was eine konsequente, aber faire Handhabung erfordert. Im Allgemeinen ist der Appaloosa ein treuer und vielseitiger Gefährte, dessen Charakter von Besitzern und Reitern sehr geschätzt wird.

 

Für welche Disziplinen ist der Appaloosa geeignet? 

Der Appaloosa eignet sich hervorragend für eine Vielzahl von Reitdisziplinen. Im Westernreiten glänzt er besonders im Reining, Cutting, Team Penning, Barrel Racing und Pole Bending dank seiner Wendigkeit und Schnelligkeit. Auch im Freizeit- und Trailreiten zeigt er seine Ausdauer und Trittsicherheit, was  ideal für lange Strecken und unterschiedliches Gelände ist. In der Dressur, vor allem auf niedriger bis mittlerer Ebene, beweist der Appaloosa durch seine Intelligenz und Lernbereitschaft seine Fähigkeiten. Seine Robustheit und Ausdauer machen ihn auch zu einem guten Distanzpferd. Auch im Springreiten zeigen einige Appaloosas Talent. Zum einen im Jagdspringen als auch im klassischen Springen. Appaloosas sind auch im Fahrsport zu finden, sei es für Freizeitfahrten oder Wettkämpfe. Ihre Vielseitigkeit macht sie zudem für Vielseitigkeitsprüfungen geeignet, die Dressur, Geländespringen und Springreiten kombinieren. Außerdem werden sie aufgrund ihres freundlichen und geduldigen Wesens oft im therapeutischen Reiten eingesetzt, um Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu unterstützen.

Diese Vielseitigkeit, gepaart mit ihrem auffälligen Aussehen und ihrer freundlichen Natur, macht Appaloosas zu einer beliebten Wahl für viele Reiter und Disziplinen.