Western reiten
Das Western-Reiten ist eine unglaublich facettenreiche
Reitweise, die ursprünglich zwar aus Nordamerika stammt, sich nun aber schon
seit vielen Jahren auch hierzulande stetig steigernder Beliebtheit erfreut.
Eine Besonderheit ist dabei, dass sich längst nicht mehr nur Mädchen oder
Frauen, sondern zunehmend auch Jungs und Männer für die Westernreitweise
begeistern können, was nicht zuletzt auf die vielen Western-Filme aus Hollywood
zurückzuführen sein dürfte.
Allgemeine Informationen über das Western-Reiten
Die Westernreitweise ist eng an die typische Reitweise der nordamerikanischen Cowboys angelegt. Wobei direkt anzumerken ist, dass mit Cowboys in diesem Fall nicht die aus Western-Filmen bekannten Revolverhelden des Wilden Westens gemeint sind. Eine Auffälligkeit bei der Westernreitweise ist das sogenannte Neck-Reining. Gemeint ist damit die einhändige Zügelführung, dank der der Cowboy oder eben der Reiter beim Reiten immer eine Hand frei hat, um so zum Beispiel mit dem Lasso arbeiten zu können. Hierbei ist auch gleich darauf hinzuweisen, dass das Arbeiten am Rind ein Teil des Western-Reitens sein kann. In erster Linie geht es beim Western-Reiten aber darum, dass es möglichst kräfteschonend für das Westernpferd und den Reiter ist. Immerhin konnte ein herkömmlicher Arbeitstag der Cowboys im Schnitt gut 12 bis 15 Stunden oder sogar noch länger dauern. Entsprechend dazu erweist sich die Westernreitweise auch vonseiten der Reittechnik als deutlich einfacher bzw. kraftsparender als viele andere Reitweisen. Obgleich einzuräumen ist, dass es beim Western-Reiten auch anspruchsvolle Manöver gibt. So zum Beispiel der Sliding Stop, bei dem das Westernpferd abrupt zum Stehen kommt, indem es mit der Hinterhand derart kräftig untertritt, dass es sich auf den Boden zu setzen scheint. Nicht minder beeindruckend sind schnelle Drehungen auf der Hinterhand, genannt Spin, um nur einige prägnante Techniken aus dem Western-Reiten zu nennen.
Wo kann ich mir das Western-Reiten einmal live ansehen?
Auch wenn das Reiten ein fester Bestandteil eines jeden Western-Films ist, gibt es nur wenige Filme, in denen die Westernreitweise in ihrer tatsächlichen Form realistisch gezeigt wird. Erfreulicherweise finden vielerorts Wild-West-Shows und sonstige Western-Veranstaltungen statt, bei denen das Western-Reiten stilecht vorgestellt wird. Darüber hinaus werden selbstverständlich auch Wettbewerbe im Western-Reiten ausgetragen. Falls Du Dich ausführlicher mit dem Westernreitstil auseinandersetzen möchtest, solltest Du aber unbedingt einen Reitverein oder eine Reitschule aufsuchen, in der das Western-Reiten mit all seinen Facetten unterrichtet wird.
Brauche ich ein spezielles Westernpferd?
Beim Western-Reitsport tendieren die meisten Reiter zum sogenannten Quarter Horse. Grund hierfür ist, dass das Quarter Horse oder American Quarter Horse schon von Natur aus am besten für das Western-Reiten geeignet ist. Wobei direkt darauf hinzuweisen ist, dass derzeit zwei Quarter-Horse-Typen gezüchtet werden, die sich hinsichtlich ihres Typs stark voneinander unterscheiden und sich entsprechend dazu für unterschiedliche Disziplinen empfehlen. Zudem ist das Quarter Horse genau das Westernpferd, das die Cowboys Nordamerikas schon seit dem 18. Jahrhundert bis heute bei ihrer alltäglichen Arbeit reiten. Wenn es Dir aber rein um die Westernreitweise an sich geht, brauchst Du letztendlich kein spezielles Westernpferd. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass sich die Westernreitweise stark von anderen Reitweisen unterscheidet, weshalb nicht nur Du, sondern im Zweifelsfall auch Dein Pferd die "Reitschulbank" drücken muss.