Muskeln, Training und Keramik

Frau sitzt auf einem galoppierenden PferdFrau sitzt auf einem galoppierenden Pferd

 

Mit dem Launch unserer Softgamaschen Keramikfaser Mesh-Design stoßen immer mehr unserer Kundinnen und Kunden auf kurze Beschreibungen der Vorteile der viel umworbenen Keramikfasern. Besonders zu Beginn der Reiterkarriere stellen einen die Fragen zur Anatomie, die schier endlose Auswahl an verschiedensten Materialien, Verwendungszwecke sowie Vor- und Nachteile vor einen Berg an Recherchen. Die Lernkurve ist steil. Wir vom Team RidersDeal haben uns deshalb überlegt, dass sich Jonas als Pferdeneuling -selbstverständlich mit Unterstützung der alten Hasen- für Euch auf diese Reise begibt und hierzu einen Blogbeitrag veröffentlicht, deren Ziel es ist, über viele dieser Bereiche aufzuklären und Euch gerade im Bereich der Anatomie möglichst nicht zu langweilen.

 

Der muskuläre Aufbau von Pferden

 

Der Körper eines Pferdes besitzt 520 verschiedene Muskeln. Beim Aufbau dieser Muskulatur gibt es viele Parallelen, aber auch einige Unterschiede zum Körper des Menschen. Wie auch beim Menschen werden die Muskeln hierbei in drei verschiedene Kategorien eingeteilt. Wir beschränken uns in dieser Blogreihe auf die Skelettmuskulatur, die den Bewegungsapparat des Tieres definiert.

Wie auch bei anderen Tieren, ergänzen sich die Muskeln am Pferd gegenseitig und ergeben so eine Einheit. Wer beim Pferd von der Rückenmuskulatur redet, darf dies nicht, ohne nicht auch die Bauchmuskulatur einzubeziehen. Diese beiden Muskelpartien sind verkettet und gehören unweigerlich zusammen. Kein stabiler Rücken, ohne einen stabilen Bauch und andersrum. Dies liegt daran, dass sich diese beiden äußerst wichtigen Muskelgruppen gegenseitig stabilisieren. Sind diese Muskelgruppen stark genug und arbeiten gut zusammen, ergibt sich daraus eine belastbare Körpermitte, die dem Pferd das Reiten erleichtert, aber auch für mehr Atemfreiheit, Schulterfreiheit und ein insgesamt verbessertes Wohlbefinden sorgt.

Auch Hinter- und Vorhandmuskulatur sollte man als Einheit sehen. So ist die Hinterhandmuskulatur der Antrieb des Pferdes. Ein Pferd ist somit sozusagen heckangetrieben. Er ist in allen Disziplinen der Bewegung für die Trag- und Sprungkraft verantwortlich. Doch auch die Vorhandmuskulatur ist nicht zu vernachlässigen. Diese ist zwar nicht so stark ausgeprägt, trägt aber besonders im Stand den Großteil des Gewichts des Pferdes und ist somit auf Tragkraft ausgelegt. Ist die Muskulatur hier nicht stark genug ausgeprägt oder werden die Muskeln überlastet, kann dies zu übermäßigem Verschleiß und zu Schäden am Pferdebein führen.

Die Brustmuskulatur des Pferdes ersetzt das fehlende Schlüsselbein und trägt die Aufgabe der Verbindung der Vorderbeine und des Rumpfes. Besonders aufgrund der daraus resultierenden Verantwortlichkeit für die Tragfähigkeit und der Möglichkeit über die Brustmuskulatur die Gliedmaßen an den Körper zu ziehen, ist eine starke Brustmuskulatur unabdingbar.

Die Aufgabe der Halsmuskulatur ist verhältnismäßig simpel. Sie macht die Bewegung des Pferdehalses möglich und stabilisiert diesen. Dies gestaltet sich aufgrund der Länge des Halses und des Gewichts des Kopfes als Mammutaufgabe, für die das Pferd gut gewappnet sein sollte.

Wie man vielleicht schon merkt, ist das Muskelgewebe des Pferdes und sein Zusammenspiel ein sehr komplexes Thema. Hättet Ihr soweit alles gewusst? Weiter geht's mit Möglichkeiten des zielgerichteten Trainings. Seid also dabei, wenn es von der Theorie einen Schritt weiter in die Praxis geht!

 

Wie trainiere ich mein Pferd richtig?

 

Selbstverständlich können wir hier keine allgemeingültige Trainingsanweisung geben, da diese für jedes Pferd individuell angepasst werden muss und bestenfalls zusammen mit einem ausgebildeten Trainer erstellt und durchgeführt wird. Aus diesem Grund gehen wir in diesem Artikel größtenteils auf grundlegende Umstände ein und bieten ein paar Inspirationen für das Training.

Prinzipiell gelten für den Muskelaufbau beim Pferd dieselben Parameter, wie beim Menschen. Der Trainingserfolg hängt hierbei von der Ernährung, den Erholungsphasen, aber auch vom richtigen Training ab. Der Körper eines Lebewesens ist meist „faul“. Erlebt er immer dieselbe Belastung, investiert er keine Energie in den Aufbau neuer Muskelmasse. Deshalb ist ein sogenannter Muskelreiz unabdingbar. Diesen Muskelreiz erreicht man dadurch, dass man die Muskeln bis zu ihrer Leistungsgrenze bringt. Nur dadurch bekommen die Muskeln das Signal zu wachsen. Hierbei zwingend ist ein gesunder Mix aus Belastung, genug Zeit zur Erholung der Muskeln und der Ernährung. Gleichzeitig ist ein sogenannter „progressive overload“ von Nöten. Das bedeutet, dass man sich von Einheit zu Einheit in gewissen Zeitabständen steigern muss, da sich der Körper sonst an eine gewisse Belastung gewöhnt und keinen Anspruch mehr hat, Ressourcen in den Muskelaufbau zu investieren.

In erster Linie solltet Ihr euch über ein paar Dinge bewusst sein. Wie ist der Trainingsstand Eures Pferdes und was ist überhaupt Euer Trainingsziel? Soll Euer Pferd ausdauernder werden? Wollt Ihr beispielsweise seine Sprungkraft verbessern? Sobald Ihr euch diesen Dingen bewusst sein, könnt Ihr mit dem Pferd loslegen.

Gerade nach einer langen -vielleicht auch verletzungsbedingten- Pause, solltet Ihr lieber umso langsamer mit Eurem Pferd in das Training einsteigen. Beginnt zuerst mit dem Schritt auf geradem Untergrund, möglichst ohne Steigungen oder Gefälle. Sobald dies sicher und souverän funktioniert, baut Steigungen und Gefälle in das Training ein. Erst dann kommen langsam andere Gangarten wie Trab, Galopp oder auch andere Erschwernisse hinzu – bestenfalls in kurzen Intervallen, um dem Pferdekörper genug Zeit zu geben, sich anzupassen.

Andere Möglichkeiten anhand von Örtlichkeiten zur Aktivierung der Pferdemuskulatur sind die Bewegung in Aktiv- und Offenställen und das Arbeiten im Gelände mit Steigungen, kleinen Bergen und Wällen und andere Hindernisse, die das Pferd im Training überwinden soll. Selbstverständlich gibt es für die verschiedene Muskelgruppen hierbei gesonderte Übungen, die ein erfahrener Trainer seinen Schülern empfehlen und sie damit unterstützen kann.

Das Training des Pferdes ist wie beim Menschen ein komplexes Thema. Ein großer Unterschied ist jedoch die Tatsache, dass ein Pferd sich nicht im gleichen Maße wie ein Mensch zum Vorgang des Trainings äußern kann. Gerade deshalb ist mit umso größerer Vorsicht an die Ausbildung des Pferdes heranzugehen. Wir wollen dem Pferd nicht schaden, sondern sein Wohlbefinden verbessern. Übertriebener Ehrgeiz oder eine zu hohe Belastung durch den Reiter sind hierbei fehl am Platz. Denkt bitte an das eigentliche Ziel des Ganzen – die Gesundheit Eurer Pferde. Besonders wichtig hierfür sind auch die Erholung der Pferde und die Möglichkeiten zur Entspannung. Nun gehen wir auf die Wirkung von Infrarot-Wärme auf die Muskulatur und Regeneration ein.

 

Vorteile von Infrarot-Wärme und ihre Verbindung zu Keramikfasern

 

Seit langem sind die Vorteile von Wärme und insbesondere von Infrarot-Wärme für die Gesundheit des Pferdes vielen Reitern bekannt. Nicht ohne Grund haben mittlerweile viele Stallbesitzer auch ein Solarium für sich und ihre Einsteller angeschafft.

Wärme und insbesondere Infrarot-Wärme hat viele Anwendungsgebiete. Es sorgt -insbesondere im Winter- für ein allgemein verbessertes Wohlbefinden des Pferdes. Gleichzeitig wärmt sie die Muskulatur, Bänder und Sehnen auf und ist daher zur Vorbereitung, als auch zur Regeneration perfekt geeignet. Sie wird deshalb auch als Therapie bei Verspannungen im Rückenbereich, der Muskulatur oder bei Zerrungen genutzt. Gleichzeitig verbessert die Wärme die Durchblutung an den betroffenen Stellen und bietet somit eine Erhöhung des Stoffwechsels. Tatsächlich bietet ein Pferdesolarium mehr -und vor allem komplexere Vorteile- die den Umfang eines Blogeintrages bei weitem übersteigen würden.

Die Besonderheit an Infrarot-Wärme ist hierbei, dass sie sich nicht nur bis in die oberen Hautschichten ausbreitet, sondern -je nach Infrarot-Typ- bis in die tieferen Schichten vordringt. Dies lässt genannte Vorteile auch in tieferen Regionen des Pferdes zur Geltung kommen.

Um einige dieser Vorteile auch außerhalb des Solariums zu ermöglichen, setzen immer mehr Hersteller mittlerweile auf Schabracken, Gamaschen und andere Teile mit eingesetzten Keramikfasern. Entdecke zum Beispiel auch unsere Produkte mit Keramikfaser. Diese reflektieren die Infrarot-Wärme, die vom Pferd ausgestrahlt wird. Die Besonderheit hierbei: Der Einsatz von Keramikfaser und die Reflektion der Infrarot-Wärme steht nicht im Zusammenhang mit einem Hitzestau oder Ähnlichem. Man muss sich also keine Sorgen darum machen, dass das Pferd beispielsweise beim Reiten mit einer Keramik-Schabracke unter der erhöhten Hitze leidet.