Eine tierische Weihnachtsgeschichte (2/2)
Bald ist es soweit: Heiligabend steht vor der Tür.
Zu diesem Anlass gibt es heute den zweiten Teil unserer besonderen Weihnachtsgeschichte zu lesen:
Dicke Schneeflocken tanzen über den grauen Himmel. Hufe stapfen durch den Schnee und die Bäume sehen wie gezuckert aus. Danny tobt über die Weide und der kleine Robin galoppiert hinterher. Risi und Joey stehen mit Anni und Regenmacher beisammen und malmen zufrieden ihr Heu. Der Winter ist einfach herrlich!
Abends kommen die Pferde in den warmen Stall und langsam kehrt Ruhe ein. Nur das kleine Pony läuft noch unruhig durchs Stroh. Robin ist einfach zu aufgeregt, denn seine Besitzerin hat ihm erzählt, dass heute Nacht ein großer, dicker Mann zu ihr nach Hause kommt und Geschenke vorbei bringt!
Die anderen sind langsam genervt und wollen, dass Robin endlich ruhig ist.
So leicht lässt Robin sich nicht abwimmeln. Deshalb erzählt er die Geschichte jetzt auch den restlichen Pferden und Ponys im Stall.
"So ein Quatsch!", schnaubt Anni, "das ist doch nur wieder so eine Erfindung von den Zweibeinern".
"Stimmt gar nicht! So hat das Mädchen mir das erzählt." entgegnet Robin.
Risi mischt sich ein: "Den großen, Dicken Mann gibt es wirklich! Vor ganz vielen Jahren, da wart ihr alle noch gar nicht hier, da hab ich ihn einmal im Wald gesehen. Er fuhr auf einem Pferdeschlitten und hatte einen großen, roten Sack dabei - da waren bestimmt die ganzen Geschenke drinnen".
In dem Sack sind bestimmt ganz viele Naschereien!", wieherte Joey, "wenn der doch selber so dick ist".
Jetzt können auch die anderen Pferde nicht mehr an Schlaf denken, denn wenn die Risi sagt, den großen, dicken Mann gibt´s wirklich, dann muss das stimmen!
Die restliche Nacht lauschen viele Pferdeohren auf jedes noch so kleine Geräusch - ein Windhauch hier, ein Knacken dort, aber erstmal passiert nichts.
Plötzlich schwingt die Stalltür auf, Schnee weht in den Stall hinein und mit schweren Schritten stapft tatsächlich ein großer, dicker Mann hinein.
Er geht durch den Stall und legt in jeden Trog einen glänzenden, roten Apfel. Dem kleinen Robin streicht er sanft über die weiche Fellnase und wendet sich dann Risi zu. Er beugt sich vor und flüstert ihr etwas in ihre flauschigen Ohren, dann tätschelt er ihr sanft den Hals und schultert seinen großen Sack. Er schließt sanft die Tür und ist genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war.
Was er der Risi wohl in´s Ohr geflüstert haben mag?
Am nächsten Morgen, als nach und nach die Menschen im Stall auftauchen, wundern sie sich, denn die Pferde gucken alle noch ganz verschlafen drein.
Die können ja nicht wissen, was die Vierbeiner die halbe Nacht getrieben haben. Und woher kommen eigentlich die Apfelreste in Joeys Trog?
In diesem Sinne wünschen wir Euch, Euren Familien und Vierbeinern ein fröhliches, besinnliches Weihnachtsfest! Und wenn Eure Pferde am ersten Weihnachtsfeiertag noch etwas müde aussehen dann haben sie vielleicht auch auf den Weihnachtsmann oder das Christkind gewartet ;)