5 Gründe, auf die Vielseitigkeitsstrecke zu gehen

Unsere Bloggerin Claudia Scheler hat sich vor einigen Wochen zum ersten Mal auf eine Geländestrecke gewagt.
Warum jeder, mit gesundem und entsprechend ausgebildetem Pferd, durchaus mal einen Besuch im Busch anstreben sollte, erfahrt Ihr hier :-)

Vor ein paar Jahren unterhielt ich mich mit einer begnadeten Springreiterin, die gerade ihre ersten Erfahrungen mit Geländehindernissen sammelte. Ich sagte: „Das mache ich niemals!“ und war wirklich überzeugt davon, niemals den Mut aufzubringen, über feste Hindernisse zu springen. Aber wie heißt es so schön? Sag niemals, nie.

Mein Besuch auf der Vielseitigkeitsstrecke war nicht ganz freiwillig. Ich werde im Sommer den Trainer C Schein machen und muss dafür einen Geländeparcour reiten. Im Vorfeld habe ich bereits den Reitpass mit Springen absolviert und auch hier ging es schon über kleine Baumstämme. Noch dazu kommt: Ich liebe Herausforderungen und das Gefühl danach, etwas geschafft zu haben, was ich selber für unmöglich hielt.

Nun aber zu den Gründen, warum jeder, mit gesundem und in Dressur und Springen entsprechend ausgebildetem Pferd versteht sich, durchaus mal einen Besuch im Busch anstreben sollte.

1. Buschreiten macht unglaublich viel Spaß

Nicht die Angst vor festen Hindernissen, sondern der Spaß, steht für mich ganz klar an erster Stelle. Natürlich muss man als Reiter eine große Portion Mut mitbringen, wenn man sich auf die Geländestrecke traut, aber kein Trainer wird verlangen, dass man direkt hohe Hindernisse springt. Noch dazu kommt, dass Geländehindernisse eigentlich gar nicht so hoch sind, sondern nur mächtiger aussehen, als der gewohnte Stangensalat. Galoppiere ich mit meinem Pferd über die Wiese, nicht versammelt wie im Dressurviereck, sondern einfach mal vorwärts, dann macht uns beiden das unglaublich viel Spaß und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.

2. Im Busch herrscht Abwechslung

Ich bin ein großer Freund von Abwechslung für mein Pferd und für mich. Das bringt nicht nur neue Motivation, sondern ist auch ein Ausgleich. Auf der Vielseitigkeitsstrecke gibt es zahlreiche Eindrücke von Naturhindernissen, über Wasser bis hin zu Gräben. Das sind alles Dinge, die man auf dem Reitplatz nicht zu sehen bekommt, die Pferde aber kennenlernen sollten.

3. Eine ganz neue Herausforderung

Wie oben bereits erwähnt, ich persönlich liebe Herausforderungen. Aber so wie mir gehtes vielen Reitern! Wie oft hat mal als Reiter das Gefühl etwas nicht schaffen zu können? Und wie oft nehmen wir „unser Problem“ in Angriff, meistern es und sind am Ende unfassbar stolz? Im Busch wartet eine ganz neue Herausforderung auf uns, wofür wir mit der Dressur- und Springausbildung unseres Pferdes die Voraussetzungen geschaffen haben. Alles sieht etwas anders aus, die Hindernisse sind fest, es gibt keine Begrenzung am Platz und alles ist etwas freier.

4. Buschreiten trainiert die Kondition

Egal ob Dressur-, Springpferd oder Allrounder, Pferde brauchen Kondition, die entsprechend trainiert werden muss. Dafür gibt es viele verschiedene Ansätze und auch Trainingspläne. Im Busch wird die Kondition automatisch trainiert, da deutlich längere Strecke galoppiert werden. Übrigens nicht nur vom Pferd! Am Ende des ersten Tages meines Vielseitigkeitslehrgangs sind wir einen kleinen Parcour geritten, drei, vielleicht vier Minuten. Dabei zeigte sich, dass zwar mein Pferd konditionell sehr gut ist, aber ich durchaus Nachholbedarf habe.


5. Auf der Vielseitigkeitsstrecke wächst man über sich hinaus

Zugegebenermaßen, ohne ein bisschen Mut zu haben, geht es nicht. Wenn zu viel Angst im Sattel sitzt und man als Reiter zu zögerlich ist, dann überträgt sich das sehr schnell auf das Pferd und auch dieses wird zunehmend unsicherer. Aber nochmal: Kein Trainer scheucht seine Schützlinge direkt über hohe Hindernisse. Jeder Trainer fragt zu Beginn den Ausbildungsstand ab und ein guter Trainer kann sehr gut einschätzen, was er, wem, zutrauen kann. Außerdem geht es im Busch nicht nur um das Springen fester Hindernisse, sondern auch um Auf- und Absprünge, Wasserdurchritte oder das bergab galoppieren.

Ich kann euch nur empfehlen, traut euch und nehmt ein unvergessliches Erlebnis mit nach Hause!


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