Pferdekauf: Mein Weg zum neuen Pony

Ein Haflinger der auf der Straße stehtEin Haflinger der auf der Straße steht

 

Ein eigenes Pferd zu kaufen ist für viele Reiterinnen und Reiter ein absoluter Lebenstraum – gleichzeitig ist es auch eine der größten Entscheidungen im Pferdeleben. Gerade stecke ich selbst mitten in diesem spannenden Prozess: Ich bin auf der Suche nach einem neuen Pony. In diesem Blogbeitrag nehme ich Dich mit auf meine Reise – vom ersten Gedanken bis zur konkreten Suche. Du bekommst ehrliche Einblicke, praktische Tipps und wertvolle Wissenshäppchen rund um den Pferdekauf. Denn eines ist sicher: Ein Pony zu kaufen ist viel mehr als nur ein schneller Kauf – es ist eine emotionale, finanzielle und organisatorische Herausforderung.

 

Warum suche ich ein neues Pony?

Seit vielen Jahren begleitet mich meine liebe Ponystute – sie ist mittlerweile 27 Jahre alt und immer noch voller Energie. Doch auch wenn sie noch fit ist, weiß ich: Die Zeit wird kommen, in der sie kürzertreten muss. Um nicht eines Tages ganz ohne Pferdepartner dazustehen, habe ich mich frühzeitig entschieden, ein weiteres Pony zu suchen. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger bedeutet für mich vor allem eines: verantwortungsvoll und mit Bedacht handeln.

 

Welche Eigenschaften soll mein neues Pony mitbringen?

Für mich stand von Anfang an fest, dass ich ein junges Springpony suche – sportlich, freundlich, neugierig, aber nicht überdreht. Die wichtigsten Kriterien:

  • Alter: zwischen 4 und 7 Jahren

  • Stockmaß: 1,40 bis 1,60 m

  • Disziplin: Springreiten, gerne mit Potenzial für mehr

  • Charakter: klar im Kopf, kooperativ, mit Lernfreude

Und dann kommt oft alles anders…
Ich bin nicht allein mit meinem Plan – und auch nicht mit der Erfahrung, dass Pferdepläne selten aufgehen. In unserer RidersDeal Community haben viele ihre Geschichten geteilt – und die zeigen eines ganz klar: Gewollt war oft ein junger, braver Wallach, gerne Fuchs, auf keinen Fall ein Tinker oder Schimmel.

Bekommen haben viele aber genau das Gegenteil – und sind überglücklich. Da wurde aus dem Wunsch-Wallach eine feurige Stute vom Rennplatz. Oder statt des erfahrenen Reitponys zog ein 3-jähriger Tinker mit viel Behang ein. Ein Kommentar brachte es auf den Punkt: „Ich wurde nicht fündig – ich wurde gefunden.“

Was zählt? Nicht das Stockmaß oder die Farbe. Sondern der Charakter, das Bauchgefühl und die Verbindung. Und manchmal wird genau das Pferd zum Herzenspferd, das man vorher niemals auf der Liste hatte.

 

Was solltest Du beim Pferdekauf vorher bedenken?

Ein Pony zu kaufen heißt, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen – über viele Jahre hinweg. Es ist keine spontane Entscheidung, sondern sollte gut überlegt sein.

 

Was Du vor dem Kauf klären solltest:

  1. Budget: Was kannst Du Dir leisten – nicht nur beim Kauf, sondern auch langfristig?

  2. Zeit: Hast Du genug Zeit im Alltag für ein Pferd – auch an stressigen Tagen?

  3. Erwartungen: Was soll Dein neues Pony können? Möchtest Du Turniere reiten oder suchst Du einen Freizeitpartner?

  4. Erfahrung: Ein junges Pferd braucht Geduld – bist Du bereit dafür, oder wäre ein erfahrenes Pony besser?

Tipp: Erstelle Dir eine persönliche Checkliste – so behältst Du Deine Ziele und Rahmenbedingungen im Blick.

 

Wo findet man das passende Pony?

Die Suche nach dem richtigen Pferd ist oft langwieriger, als man denkt. Ich habe viele Wege ausprobiert – jeder hat Vor- und Nachteile. Hier ein Überblick über die wichtigsten Quellen:

1. Privatverkauf

Hier bekommst Du oft ehrliche Einblicke in das bisherige Leben des Pferdes. Du kannst das Pony im gewohnten Umfeld erleben. Aber Achtung: Privatverkauf bedeutet auch "gekauft wie gesehen". Deshalb unbedingt mit Kaufvertrag und ggf. mit fachlicher Unterstützung agieren.

2. Händler oder Züchter

Bei Händlern oder Züchtern kannst Du mehrere Pferde an einem Ort vergleichen. Es gibt meist eine gesetzliche Gewährleistung. Doch nicht jeder Anbieter arbeitet transparent. Nimm dir Zeit, stelle viele Fragen und lass Dich nicht unter Druck setzen.

3. Reitschulen & Reitvereine

Manche Betriebe verkaufen ältere Schulpferde oder kennen gute Pferde im Netzwerk. Diese Pferde sind oft sehr zuverlässig – aber meist nicht mehr voll belastbar. Für Anfänger kann das dennoch ideal sein.

4. Online-Plattformen

Ich habe viel Zeit auf Plattformen wie ehorses verbracht. Sie bieten praktische Filterfunktionen. Aber: Fotos und Beschreibungen können täuschen. Ein persönliches Kennenlernen, Probereiten und die tierärztliche Untersuchung sind unverzichtbar!

5. Pferdeauktionen & Tierschutz

Hier lassen sich teils besondere Pferde finden. Doch gerade bei Auktionen fehlt oft die Vorgeschichte – und man hat wenig Zeit, eine Bindung aufzubauen. Diese Option ist eher für erfahrene Pferdemenschen geeignet.

Wir haben Euch gefragt, wo und wann Ihr Eure Pferde gefunden habt: Die meisten Pferdekäufe passieren über Kontakte oder Online-Plattformen wie ehorses – das zeigt unsere aktuelle Umfrage mit über 700 Teilnehmenden. Spannend: Über 90 % haben ihr Pferd innerhalb eines Jahres gefunden, die Mehrheit sogar in weniger als sechs Monaten. Und gekauft wurde am häufigsten von privat, dicht gefolgt von Züchtern. Das bestätigt: Persönliche Netzwerke und gezielte Online-Suche führen oft zum Ziel – aber auch hier gilt, genau hinzuschauen und nichts zu überstürzen.

 

Was ich aus meiner Suche gelernt habe

Ich hatte fünf Ponys in der engeren Auswahl. Einige entsprachen leider nicht der Beschreibung. Andere hatten gesundheitliche Einschränkungen, die erst vor Ort bekannt wurden. Und eines fiel leider bei der Ankaufsuntersuchung durch. Rückschläge, die enttäuschen – aber gleichzeitig lehren, geduldig zu bleiben.

Nach diesen Erfahrungen beschlossen wir, die aktive Suche zu pausieren. Denn manchmal muss man loslassen, damit sich zur richtigen Zeit das Richtige ergibt.

 

Was kostet ein Pony wirklich?

Viele denken beim Pferdekauf nur an den Preis für das Tier selbst. Doch die laufenden Kosten sind deutlich entscheidender. Hier ein realistischer Überblick:

 

Einmalige Anschaffungskosten:

  • Pony (je nach Ausbildung): ab 3.000€

  • Ankaufsuntersuchung (AKU): 100–1.500 €

  • Transport: je nach Entfernung

  • Erstausstattung: ca. 1.000 € (Sattel, Trense, Decken, Putzzeug etc.)

Monatliche Fixkosten – das solltest Du einplanen

Die laufenden Kosten für ein eigenes Pferd machen den größten Teil der finanziellen Verantwortung aus. Neben der Stallmiete kommen regelmäßige Ausgaben für Hufpflege, tierärztliche Routinebehandlungen und Versicherungen hinzu. Auch Reitunterricht, Zusatzfutter oder Rücklagen für Notfälle sollten berücksichtigt werden.

Tipp: Plane immer ein finanzielles Polster ein – für Notfälle, OPs oder neues Equipment.

 

Welche Versicherungen braucht man?

Pflicht: Tierhalterhaftpflichtversicherung

Sie schützt Dich, wenn Dein Pferd jemanden verletzt oder einen Schaden verursacht. Kosten: ca. 100–150 €/Jahr. In vielen Ställen ist sie Voraussetzung für die Einstallung.

Optional, aber sinnvoll: OP-Versicherung

Gerade bei jungen Pferden lohnt sich eine Operationskostenversicherung. Sie deckt z. B. Kolik-OPs, die mehrere tausend Euro kosten können.

Tipp: Wer keine Versicherung abschließt, sollte monatlich Geld für Notfälle zurücklegen.

 

 

Was sollte man vor dem Einzug des Ponys vorbereiten?

Damit Dein neues Pferd gut bei Dir ankommt, solltest Du folgende Punkte frühzeitig klären:

  • Stallplatz sichern: Besichtige verschiedene Ställe, achte auf Haltung, Fütterung, Sozialkontakt und Atmosphäre.

  • Transport organisieren: Plane rechtzeitig, wie Dein Pony ins neue Zuhause kommt.

  • Grundausstattung besorgen: Halfter, Putzzeug, Erste-Hilfe-Set, ggf. Decken. Sattel und Trense erst nach dem Kauf anpassen lassen.

  • Zeit realistisch einschätzen: Plane pro Besuch 1–2 Stunden ein. Und kläre Vertretung für Urlaub oder Krankheit.

Die emotionale Seite des Pferdekaufs

Ein Pferd zu kaufen bedeutet Verantwortung zu übernehmen – für ein Lebewesen, das Dich braucht. Du entscheidest über Gesundheit, Training und Pflege. Gleichzeitig entsteht eine emotionale Bindung, die mit nichts vergleichbar ist.

Am Anfang seid ihr euch fremd – doch mit der Zeit wächst Vertrauen. Es wird Momente geben, die Dich stolz machen – und solche, die Dich zweifeln lassen. Aber genau das macht den Weg so besonders.

 

Meine wichtigsten Learnings aus dem Pferdekauf

  • Nimm Dir Zeit und höre auf Dein Bauchgefühl.

  • Lass Dich beraten – von erfahrenen Pferdemenschen.

  • Plane emotionale & finanzielle Puffer ein.

  • Sei offen – Dein Traumpferd sieht vielleicht anders aus, als Du denkst.

 

Fazit: Ein Pferd zu kaufen ist eine Herzensentscheidung

Der Weg zum neuen Pferd ist selten gerade. Es gibt Umwege, Rückschläge und viele Erkenntnisse. Doch jede Erfahrung bringt Dich Deinem Traumpartner ein Stück näher. Am Ende zählt nicht das perfekte Pferd – sondern die Verbindung, die ihr gemeinsam aufbaut.

Wenn Du auch überlegst, ein eigenes Pferd oder Pony zu kaufen: Geh diesen Weg mit Herz, Verstand und Geduld. Es lohnt sich – mehr, als Worte sagen können.

Bei diesem Produkt fällt der Preis stündlich. Aufgepasst: Es handelt sich um Einzelstücke. Holst Du Dir den Deal oder schnappt jemand anderes zuerst zu?