Vorstellung der Seitengänge

Viele Reiter bezeichnen das Reiten der Seitengänge als Kunst für Fortgeschrittene, da sie einiges an reiterlichem Können abverlangen und ein Einfühlen in die Bewegung des Pferdes unerlässlich machen. Zeitgleich dienen diese nicht nur der Optik, sondern auch der Gymnastizierung des Pferdes. Beim Reiten der Seitengänge gibt es verschiedene Arten, wovon einige in diesem Artikel vorgestellt werden.

Bildquelle: Manfred Grebler, www.pferdebilder.info

Schenkelweichen als Grundlage der Seitengänge

Um überhaupt mit seinem Pferd die Grundlagen der Seitengänge zu praktizieren, sollte das Pferd fleißig und taktklar laufen, damit es diese Art der Gymnastizierung auch für den Reiter zufriedenstellend ausführen kann. Beim Schenkelweichen geht es in erster Linie nicht darum, sein Pferd zu biegen, sondern ihm die seitwärts treibenden Schenkelhilfen beizubringen oder abzufragen, wie es darauf reagiert.

Beim Schenkelweichen bewegt sich das Pferd seitwärts und gleichzeitig auch vorwärts. Je nachdem, welchem Schenkel das Pferd weichen soll, bewegt es sich mit dem entgegengesetzten Beinpaar in die andere Richtung und mit dem anderen Beinpaar vorwärts. Der andere Schenkel des Reiters liegt still am Gurt und die Zügelführung muss ebenfalls korrekt ausgeführt werden, damit das Pferd die Position richtig ausführen kann. Hier ist gutes Einfühlen des Reiters erforderlich.

Schulterherein fördert die Versammlung

Das Schulterherein wird in der Dressur als besonders bedeutende Einheit bezeichnet. Außerdem ist es als Gymnastizierung, wenn es richtig ausgeführt wird, eine besonders empfehlenswerte Übung. Es trainiert die Hinterhand des Pferdes, der Rücken wird besser aufgewölbt, die Biegung des Pferdekörpers wird verbessert und dadurch wird die Fähigkeit der Versammlung gefördert. Viele Reiter kennen das Schulterherein von spanischen Pferden der Wiener Hofreitschule. Es ist eine sehr anmutend wirkende Übung und jedem Reiter, egal ob klassisch oder freizeitmäßig zu empfehlen. Bei dieser Übung wird an der Biegung des Pferdes gearbeitet und die Schulter begrenzt. Durch Anlehnung der Zügel wird dem Pferd die Richtung vorgegeben. Der Reiter muss sehr einfühlsam sein Gewicht entsprechend verlagern und sich in die Bewegung reinfühlen.

Travers und Renvers als Höhepunkt der Dressur

Bei der Übung Travers und Renvers wird ähnlich wie beim Schulterherein gearbeitet, mit einer Ausnahme, dass hier zusätzlich die Kruppe des Pferdes nach innen oder auch außen gestellt wird. Für Pferde ist diese Übung des Travers, Kruppe herein oder beim Renvers, auch Kruppe heraus eine schwierige Übung, welche nur gut gymnastizierte Pferde zu voller Zufriedenheit ausführen können. Auch das reiterliche Können ist eine Voraussetzung für diese Übung.

Nichts desto trotz kann jedes Pferd diese Art der Seitengänge erlernen und mit einiger Übung und Gymnastizierung zu einem besseren Körpergefühl und Wohlbefinden führen. Um sie korrekt zu erlernen, brauchst Du natürlich einen erfahrenen Trainer an Deiner Seite.

Bildquelle: Manfred Grebler, www.pferdebilder.info