Kolik beim Pferd: Ursachen, Symptome, Erste Hilfe und Prävention


Mit dem Beginn der Weidesaison steigt auch die Anzahl der Kolikfälle bei Pferden. Das frische Gras kann für Verdauungsstörungen sorgen, besonders wenn der Magen-Darm-Trakt des Pferdes nicht behutsam auf die neuen Futterbedingungen vorbereitet wird. Bei einer unvorbereiteten Fütterung haben viele Pferde mit starken Bauchschmerzen zu kämpfen. Als Pferdebesitzer hat man oft Angst, dass das Tier sich vor Schmerzen wälzt und der Tierarzt eingreifen muss, falls krampflösende Medikamente nicht ausreichend wirken.

Koliken können aus verschiedenen Gründen auftreten, von falscher Fütterung über ungünstige Haltungsbedingungen bis hin zu plötzlichen Wetterumschwüngen. Sowohl Pferdebesitzer als auch Tierärzte sollten die Situation des Pferdes ganzheitlich betrachten, die Ursachen beseitigen und zügig handeln. Je nach Schwere der Kolik kann eine fehlende Behandlung dazu führen, dass das Pferd auf dem OP-Tisch landet. Um solche kritischen Situationen zu vermeiden, ist es wichtig, den Tierarzt zu Rate zu ziehen, der über die geeignete medikamentöse Behandlung entscheiden kann.

 

Welche Anzeichen hat eine Kolik?

Schnelles Handeln beginnt mit schnellem Erkennen: Die Symptome einer Kolik können von Pferd zu Pferd unterschiedlich ausgeprägt sein, abhängig von der individuellen Schmerztoleranz. Während einige Pferde bei Bauchschmerzen stiller bleiben, zeigen andere deutlicher, dass sie leiden. Typische Anzeichen für eine Kolik sind:

  • Das Pferd wirkt lethargisch oder desinteressiert.
  • Es frisst und trinkt nicht.
  • Es scharrt mit den Hufen und stampft.
  • Es tritt sich gegen den Bauch oder schaut zu seinem Bauch.
  • Es zeigt eine Aufblähung des Bauches und kann nicht äppeln.
  • Es wälzt sich häufig und wirkt unruhig.
  • Es liegt oft oder hat Schwierigkeiten, aufzustehen.
  • Es flehmt oder gähnt übermäßig.
  • Die Darmgeräusche sind kaum oder gar nicht vorhanden.
  • Es hat Fieber und zeigt Schweißausbrüche.
  • Die Atemfrequenz ist erhöht, vor allem bei aufgedunsenen Nüstern im Ruhezustand.

Beobachte auch die PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur) Deines Pferdes:

  • 28-40 Pulsschläge pro Minute
  • 8-16 Atemzüge pro Minute
  • 37,5-38,2 Grad Körpertemperatur

 

Welche Ursachen gibt es für eine Kolik?

Die Gründe für eine Kolik sind zahlreich und umfassen:

  • Gaskolik: Wenn das Pferd stark blähende Futtermittel zu sich nimmt, etwa weiches Brot oder nicht durchgetrocknetes Rasenmähergras, können sich übermäßige Gase im Verdauungstrakt ansammeln.
  • Krampfkolik: Diese Form der Kolik äußert sich in schmerzhaften, schubweise auftretenden Krämpfen. Stress oder heftige Darmaktivität können die Ursache sein.
  • Sandkolik: Besonders Pferde, die auf sandigen Weiden grasen, neigen dazu, Sand aufzunehmen, der sich im Verdauungstrakt ablagert und zu Koliken führt.
  • Verstopfungskolik: Wie der Name schon sagt, führt diese Kolikart zu einem Futterstau im Darm. Mangelnde Flüssigkeitsaufnahme und übermäßiger Strohverzehr können hierbei auslösend wirken.
  • Darmdrehung und Darmverschluss: Beide sind ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche Zustände, die sofortige tierärztliche Intervention erfordern. Diese können durch unregelmäßige Fresszeiten oder übermäßige Fresspausen hervorgerufen werden.
  • Magenüberladung: Bei einer Magenüberladung kann das Pferd aufgrund des Schließmuskels am Mageneingang nicht übergeben. Dies kann zu erheblichen Schmerzen führen.
  • Kreislauf-Koliken: Besonders ältere oder gesundheitlich angeschlagene Pferde reagieren empfindlich auf plötzliche Wetteränderungen, was zu kolikartigen Symptomen führen kann.

 

 

Was sind erste Hilfemaßnahmen bei einer Kolik?

In vielen Fällen verlaufen Kolikfälle glimpflich. Dennoch solltest Du bei Verdacht auf Kolik stets den Tierarzt kontaktieren. Während Du wartest, kannst Du folgende Sofortmaßnahmen ergreifen:

  • Entziehe dem Pferd Futter und Wasser.
  • Führe das Pferd im Schritt, um die Darmbewegungen anzuregen. Bei leichten Koliken kann auch ein leichtes Bergab- und Bergaufgehen hilfreich sein.
  • Erlaube dem Pferd, sich zu wälzen oder hinzulegen, achte jedoch darauf, dass es wieder aufsteht, um den Kreislauf zu stabilisieren.
  • Halte das Pferd im Winter oder bei Kälte warm mit einer Abschwitzdecke, da Wärme entspannend auf die Bauchmuskeln wirkt.
  • In Absprache mit dem Tierarzt: Pflanzliche, krampflösende Mittel wie MagenWohl oder ColoSan können bei leichten Beschwerden Linderung verschaffen.
  • Überprüfe, ob Dein Pferdehänger transportbereit ist.
  • Vermeide Massagen während einer akuten Kolik, da diese die Entzündung verstärken könnten. Sanftes Streicheln kann jedoch beruhigend wirken, wenn das Pferd es zulässt.
  • Das Pferd sollte für mehrere Stunden kein Futter oder Wasser aufnehmen, damit eventuelle Ursachen der Kolik herausgespült werden können und der Darm sich beruhigt. Nach überstandener Kolik kannst Du ihm ein verdauungsförderndes Mash anbieten. Aufgequollene Flohsamen und Leinsamen können ebenfalls hilfreich sein.
     

Was kann man präventiv gegen eine Kolik machen?

Um Koliken vorzubeugen, solltest Du auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Fütterungszeiten und ausreichend Bewegung achten. Eine schrittweise Umstellung der Futterration sowie regelmäßige Entwurmungen sind ebenfalls wichtig, um das Risiko zu minimieren. Stelle sicher, dass Deine Pferde nicht zu stark rationiert werden, und sorge für ausreichenden Zugang zu sauberem Futter.

 

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Die Autorin: 

Kathi aus dem #teamridersdeal 

Ich bin Werkstudentin bei RidersDeal und lebe hier meinen Traum: Mein Hobby mit meinem Beruf zu verbinden. Seit über 15 Jahren bin ich leidenschaftliche Reiterin und teile in meinen Blogbeiträgen meine Erfahrungen aus dem Alltag mit meinen zwei eigenen Pferden, die ich seit fast 10 Jahren habe. So bringe ich spannende Einblicke aus verschiedenen Bereichen des Reitsports direkt zu Euch!